Frühling 2025

WAS SICH UNSERE KINDER WÜNSCHEN…
In den letzten vier Jahren haben sich die Wünsche und Gebete ukrainischer Kinder verändert. Neben Erwartungen und Träumen, die sie mit vielen Kindern weltweit teilen, ist die Sehnsucht nach Frieden ein Wunsch, den wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder hören. Leider können wir diesen Wunsch nicht erfüllen, aber wir können uns gemeinsam dabei unterstützen, die Hoffnung nicht zu verlieren. Gemeinschaft, Gebet und Geben – drei wichtige Pfeiler unseres Dienstes helfen uns weiter durch unsichere Zeiten hier in der Ukraine.
GEMEINSCHAFT
Es macht uns froh und dankbar, dass unser Tageszentrum zu einem festen und wichtigen Bestandteil von Kindern und Jugendlichen in unserem Stadtteil geworden ist. In all dem Chaos von Luftalarm, Onlineunterricht und Schlafmangel aufgrund nächtlicher Drohnen- und Raketenangriffe, steigt der Wert eines stabilen Umfelds um ein Vielfaches. Mit einem relativ gut organisierten Wochenangebot können wir der Unruhe und Unsicherheit etwas entgegensetzen. Montags – Basteln und Jugendgruppe, dienstags – Englisch, mittwochs – Spiele, donnerstags – Logopädie, freitags wieder Englisch… dazu gemeinsames Kochen, Spielen, Streiten und sich wieder Versöhnen. Kinder und Jugendliche von fünf bis siebzehn Jahren, haben ein zweites Zuhause, wo sie jeden Nachmittag herzlich willkommen sind.
GEBET
Das regelmäßige Angebot, vor dem gemeinsamen Mittagessen zusammen für persönliche Anliegen zu beten und Dankbarkeit auszudrücken, sind von Anfang an ein fester Bestandteil in unserem Tagesablauf. Leider hat der Krieg auch die Gebete der Kinder und Jugendlichen verändert. So haben wir aktuell drei Kinder bzw. Mitarbeiter, deren Verwandte entweder in russischer Gefangenschaft oder verschollen sind, für deren Gesundheit und Rückkehr gebetet wird. Es ist immer wieder bewegend dabei zuzuhören, welche Lasten die Kinderseelen beschweren. Es ist ein hilfreiches Instrument, die Dinge aussprechen und gemeinsam ablegen zu können.
GEBEN
Teilen und Geben – auch von materiellen Dingen war schon immer ein wichtiger Bestandteil unseres Dienstes. Wir sind Euch allen von Herzen dankbar, dass wir aufgrund eurer finanziellen Unterstützung immer wieder Menschen auch ganz praktisch helfen können. So haben wir unter anderem 70 Familien zum Osterfest mit einem leckeren Lebensmittelgeschenkpaket überraschen können. Außerdem schicken wir weiterhin wöchentlich Hilfsgüter nach Kostyantinikva an die Front, wo sie von unseren Bekannten verteilt werden. Auch für Kranke und Verletzte versuchen wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten an Behandlungs – und Rehabilitationskosten zu beteiligen.
GUTE NACHRICHTEN
Ja, es mag ungewöhnlich sein, aber wir haben auch noch eine weitere gute Nachricht. Wir haben in Bobrik, eine kleinen Ort 150 Kilometer nordwestlich von Odesa ein Haus erworben, das wir zu einem Gemeinschaftszentrum umbauen wollen und das zu einem Anlaufpunkt und einem Ort der Hoffnung für Menschen aus diesem Ort werden soll. Schon im kommenden Sommer wollen wir dort erste Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche anbieten und mit dem Ausbau des Obergeschosses beginnen. Wir haben vielen Pläne und werden Euch im nächsten Rundbrief sicher mehr davon erzählen.
Wir wünschen Euch von Herzen Gottes Schutz und Segen. Danke für alles Interesse, Nachfragen, Mitbeten und Geben.
In herzlicher Verbundenheit,
Slavik und Nicole mit den Kindern und Mitarbeitern in der Ukraine und Deutschland