Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

GEMEINSAM DURCH FREUDE UND LEID

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Traurigen. Seid alle miteinander auf Einigkeit bedacht.

Die Bibel – Brief an die Römer 12, 15-16

Viel haben wir in den vergangenen zwölf Monaten erlebt, ein Auf und Ab der Gefühle, viele Momente des Lachens und des Weinens. Immer mehr lernen wir gerade in diesen Zeiten die Gemeinschaft wertzuschätzen. Welch ein Geschenk, gute und schlechte Tage miteinander teilen zu dürfen.

In diesem Jahresrückblick 2019 möchten einen Einblick in viele kleine und große gemeinsame Erlebnisse geben. In allem sind wir erfüllt von tiefer Dankbarkeit. Dankbarkeit für alle Unterstützung, Bewahrung, Begegnungen, Freundschaft, für alle Kinder und Familien, die in unserer “Lebendige Hoffnung Gemeinschaft” füreinander da sind und Dankbarkeit für ein tolles Team aus Vollzeitlichen und Ehrenamtlichen, dass täglich die Arbeit in den Tageszentren tut. Wir sind wirklich reich gesegnet!

MOMENTE DER FREUDE

Angefangen bei unserem Weihnachtsfeiern im Januar, über die vielen gemeinsamen Treffen, die sich übers Jahr verteilten, waren das Sommercamp und das Familiencamp zweifellos freudige Höhepunkte in 2019. Beim Familiencamp konnten wir beobachten, wie die Teilnehmer sich von Tag zu Tag mehr entspannten, miteinander Spaß hatten und wie vor allem die Eltern mehr und mehr Hoffnung für die Zukunft schöpften. Eine teilnehmende Familie, in der wenige Tage vor dem Camp der Vater nach langer schwerer Krankheit verstorben war, war durch diese Situation sehr traurig und hatte große Angst vor dem was kommen sollte. Aufgrund der jahrelangen Behandlungen hatte sich Schulden von über 1000 Euro angehäuft. Für diese Menschen unter den gegebenen Umständen eine schlimme Belastung. Freunde, die von dieser Not erfuhren, beschlossen die gesamte Summe zu begleichen. Die unbeschreibliche Freude und Erleichterung dieser Mutter, als wir in der Bank den Kredit abbezahlten, werde ich nie vergessen. Ist es nicht ein kostbares Geschenk anderen Menschen eine Freude machen zu dürfen? In den 23 Jahren, die ich (Nicole) nun in der Ukraine lebe, habe ich immer wieder erfahren, dass “Geben seliger als Nehmen ist”.

Besonders gefreut haben wir uns über die spontane Heilung einer schwer kranken Mutter. Noch vor einem Jahr glaubten wir nicht, dass sie 2019 noch erleben würde und wir bereiteten uns darauf vor, einen alternativen Wohnplatz für die Tochter zu finden. Gott sei Dank gibt es immer noch Wunder und so konnten die Beiden in diesem Jahr sogar beim Familiencamp dabei sein.

GEMEINSAM FESTE FEIERN

2019 haben wir auch wieder viel zusammen gefeiert. Es ist ein festes Ritual, dass wir mit jedem Kind, das in unsere Tageszentren kommt seinen Geburtstag feiern. Leider kommt es immer wieder vor, dass wir die einzigen sind, die an den Jahrestag denken und mit einem Geschenk und vielen Glückwünschen den Tag zu etwas Besonderem machen.

Dieses Jahr war allerdings auch ganz speziell, da wir die Hochzeit von Misha und Kristina mitfeiern durften. Kristina kam selbst seit ihrem 11. Lebensjahr ins Tageszentrum. Nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss, konnten wir ihr mit Hilfe von Spendern aus Deutschland ihr Psychologiestudium mitfinanzieren und seither ist sie eine zuverlässige und fleißige Mitarbeiterin in unserem Verein. Unter den Gästen waren nicht nur Kinder und Jugendliche, die sie heute betreut, sondern auch viele Ehemalige, die wir lange nicht gesehen hatten. Welch eine Freude zu sehen, dass Freundschaften, die in den Anfangsjahren gewachsen sind, bis heute halten.

FREIWILLIGENDIENST BRINGT FREUDE

Auch in diesem Jahr haben sich wieder 6 junge Ukrainer dazu entschieden, einen Freiwilligendienst in verschiedenen sozialen Einrichtungen in der Slowakei, Tschechien, Frankreich, Italien und Finnland zu leisten. Wir sind dankbar für diese tolle Chance und für ihre Bereitwilligkeit sich zu engagieren. Maryam und Daniel aus Deutschland haben sich inzwischen auch bei uns gut eingelebt und sind eine große Bereicherung für unsere Tageszentren. Es ist schön zu sehen, wir sie immer mehr Fortschritte in Russisch machen und sie mehr und mehr Aufgaben übernehmen.

EIN ERFÜLLTES LEBEN IM DIENST FÜR BENACHTEILIGTE KINDER

Die für uns alle schlimmste und traurigste Nachricht des Jahres war der Tod unserer Mitarbeiterin Vika. Nach einer schweren Krebserkrankung ist sie am 25. Oktober im Alter von 44 Jahren zu Hause friedlich eingeschlafen. Vika war seit 2001 die gute Seele des ersten Tageszentrums, eine immer treue Weggefährtin und Ersatzmutter für viele Kinder und Jugendliche. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke. Sie fehlt uns allen sehr! Wir sind unendlich dankbar für die vielen gemeinsamen Erlebnisse und die fast 19 Jahre des gemeinsamen Dienstes.

Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.

Dietrich Bonhoeffer

IN FREUDIGER ERWARTUNG GEMEINSAM VORWÄRTS GEHEN

Seit 20 Jahren gibt es nun den Verein “Schiwa Nadija” (Lebendige Hoffnung) in Odessa. Viel konnte in dieser Zeit mit Gottes Hilfe und dank Eurer Unterstützung entstehen. Auch für 2020 haben wir wieder viele Pläne – so stehen zum Beispiel schon die Termine für die Sommercamps und auch die Reise ins Erzgebirge mit circa 40 Kindern und Jugendlichen im Juli fest. Die Interviews mit den zukünftigen Freiwilligen sind schon in vollem Gange und wir sind gespannt, was das Neue Jahr sonst noch bereithält.

HERZLICH DANKEN…

…möchten wir allen, die uns in Freude und Leid zur Seite stehen und uns durch Gebete, Anrufe, Emails und finanzielle Gaben ermutigen.

Wir wünschen Euch allen Gottes Schutz und Segen im Neuen Jahr!

Slavik und Nicole mit Rebekka und Sarah sowie die Kinder, Familien und Mitarbeiter von Lebendige Hoffnung Odessa & Petrovka

Wir haben unsere Kinder gefragt, wie sie sich ihr Leben in 15 Jahren vorstellen - hier ein paar Antworten:

Lebendige Hoffnung e.V.
IBAN: DE77870540003442001004
SWIFT: WELADED1STB