Sommer 2017

Sommer 2017

„Hallo Nicole! Heute waren wir mit Lena in einer anderen Stadt – eine Stunde Fahrzeit von London. Auf der R?ckfahrt sind wir aus Versehen in den falschen Zug gestiegen. Wir hatten eigentlich Tickets f?r die Endhaltestelle London Bridge, sind aber bei Viktoria Station ausgestiegen. Vor einer Stunde gab es einen Terroranschlag auf der London Bridge, genau zu der Zeit als wir dort angekommen w?ren. Es gibt viele Opfer. Wir dachten, wir h?tten einfach den Zug verwechselt aber tats?chlich hat uns Gott bewahrt.”

–  SMS am 04.06.2017 um 1:40 nachts von Kristina aus London

Manch einer mag beim Lesen dieser Nachricht, die mich vor zwei Wochen Sonntagnacht aus dem Schlaf gerissen hat, denken, „Was f?r ein toller Zufall, haben die Gl?ck gehabt!“ – ich muss ehrlich sagen, dass ich schon lange nicht mehr an Zuf?lle glaube, sondern gerade in solchen Situationen froh und dankbar bin, dass Gott unser Leben in seiner Hand h?lt. Wenn wir unsere jungen Leute als Volont?rs ins Ausland schicken ist das immer auch ein Loslassen und es beruhigt, wenn man wei?, dass man sie Gottes Schutz anbefehlen und sie im Gebet begleiten kann. F?r Kristina geht wie auch f?r acht weitere junge Ukrainer, die wir im letzten Jahr ausgesandt haben, bald ihr Auslandsjahr zu Ende und es freut uns sehr, dass wir sie ab August wieder in unserem Team begr??en k?nnen. Es ist geplant, dass sie neben ihrer Arbeit als ausgebildete Psychologin in einem unserer Zentren, auch Verantwortung f?r die Arbeit mit den Freiwilligen ?bernimmt. So k?nnen wir hoffentlich auch diesen Bereich noch mehr ausbauen.

Die Arbeit in unseren drei Tageszentren l?uft gut und wir konnten in den letzten Wochen viele neue Kinder aufnehmen, die im September in der Schule kommen. So folgt eine Generation der n?chsten und wir sind dankbar f?r jede neue Familie, der wir Hilfestellung geben k?nnen. Die Situation f?r alleinerziehende M?tter, kinderreiche und arme Familien hat sich nicht verbessert, im Gegenteil machen steigende Preise f?r Gas und Elektrizit?t, Lebensmittel und Waren des t?glichen Bedarfs das ?berleben oft zu einem Kraftakt, der viele Menschen in Depressionen und S?chte treibt. Es erf?llt uns mit gro?er Freude, dass wir mit Eurer Hilfe manch einem ein St?ck Lebensmut zur?ckgeben k?nnen. Dabei ma?en wir uns nicht an, zu beurteilen, ob jemand Hilfe „verdient“ oder nicht, sondern folgen unserem Grundsatz, dass jeder eine Chance bekommen sollte und einen menschenw?rdigen Umgangs wert ist. So haben wir zum Beispiel in den letzten Monaten vermehrt eine Frau unterst?tzt, die in einem Nachbardorf von Petrovka lebt. Sie hat eine behinderte Tochter, die sie seit ?ber 20 Jahren zu Hause pflegt. Das M?dchen leidet unter spastischen L?hmungen und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Durch das st?ndige Heben hatte die Mutter schon mehrere Bandscheibenvorf?lle. Wir konnten sie finanziell bei der Behandlung unterst?tzen und auch einen Rollstuhl, Windeln und eine Matratze aus den humanit?ren Hilfsg?tern weitergeben. Als wir erfuhren, dass es im Haus keine Dusche gibt, und sie sich nur in Sch?sseln waschen, fanden sich gleich Freunde in Deutschland, die Geld f?r den Einbau einer Dusche schickten, und nun ist der Umbau in vollem Gange und die Dankbarkeit der Familie kennt keine Grenzen.
Ansonsten laufen die Vorbereitungen f?r unsere Sommeraktivit?ten: Morgen machen wir uns mit einer Gruppe von 14 jungen Leuten auf den Weg zu einem Arbeitseinsatz nach Polen. Wir haben ?ber viele Jahre so viel Segen durch Gruppen aus Deutschland und Luxemburg erlebt, die sich in unseren Dienst einbringen und wir glauben, es ist an der Zeit, dass auch wir andere Projekte durch praktische Hilfe unterst?tzen.

Gleich danach fahre ich mit einem unserer Sch?tzlinge – einem neunj?hrigen Jungen – f?r eine Operation nach Deutschland.

Ende Juli beginnt unser diesj?hriges Sommercamp mit circa 150 Teilnehmern und gleich im Anschluss organisieren wir ein Jugendcamp f?r 120 Personen. Ende August findet dann noch eine Kinderwoche mit unseren Freunden aus Zwickau in Petrivka statt. Im September werden wir sicher Vieles zu berichten haben, was wir in den n?chsten Wochen erleben.

Wir danken Euch von Herzen f?r alle Gebete, Spenden und f?r Eure Freundschaft. All das macht den Dienst hier in Odessa und Umgebung m?glich.

Eine gesegnete Sommer- und Ferienzeit w?nschen Euch Slavik und Nicole, mit Rebekka und Sarah und den Kindern und Mitarbeitern von Lebendige Hoffnung in Odessa


Kontakt: Nicole und Slavik Borisuk, Tel: +380674851620, borisuk@web.de
Lebendige Hoffnung e.V.
IBAN: DE77870540003442001004
SWIFT: WELADED1STB