Frühjahr 2016
„Das einzige, was die Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen.“
?ber diese Aussage von Mutter Teresa habe ich in den letzten Wochen viel nachgedacht. Das liegt vor allem daran, dass wir uns in den vergangenen Monaten immer wieder mit Folgen von Armut konfrontiert sehen, von denen wir dachten, dass sie in einem Land wie der Ukraine nicht mehr in diesem Ausma? vorkommen. So bekam ich zum Beispiel einen Anruf von einer Rentnerin, die wegen des Krieges in der Ostukraine zusammen mit ihrem zehnj?hrigen Enkel nach Odessa fliehen musste. Die Oma ist die einzige Verwandte, die der Junge noch hat. Obwohl es ihr sichtlich unangenehm war, bat sich mich darum, ihnen Lebensmittel zu kaufen, weil sie nichts zu Essen haben. Als ich ihr dann zwei Einkaufst?ten vorbei brachte, musste sie sehr weinen und hat mir die H?nde gek?sst, was f?r mich wiederum sehr befremdlich war. Nur eine paar Tage nach dieser Begebenheit war ich mit der Mutter dreier Kinder aus Petrovka bei einen Termin wegen unserer bevorstehenden Reise nach Deutschland und pl?tzlich klagte sie ?ber starkes Unwohlsein. Als ich nachfragte, verriet sie mir, dass sie schon den zweiten Tag nichts gegessen hatte. Durch einen Krankheitsfall in der Familie, geben sie das meiste Geld f?r dringend notwendige Medikamente aus. Immer ?fter borgen sich die Eltern, der Kinder mit denen wir arbeiten Geld von uns, um f?r ihre Wohnungen und die Nebenkosten zu bezahlen. Einigen wurde bereits der Strom abgestellt. Wir stellen fest, dass das ?berleben f?r die einfachen, armen Menschen immer schwieriger wird, und dass wir mehr und mehr zum Teilen aufgerufen sind. Wir sind froh und dankbar, dass wir immer wieder genug finanzielle Mittel haben, um diesen N?ten begegnen zu k?nnen.
Vielen Dank an alle, die unseren Dienst unterst?tzen und es uns m?glich machen, Menschen in Not zu helfen und unseren Kindern in den drei Tageszentren t?glich mit einem guten Mittagessen und allem, was sie brauchen, zu versorgen.
Auch der Hilfstransport, den wir gestern aus dem Erzgebirge hier in Odessa in Empfang nehmen konnten, wird uns dabei helfen, die Armut von Kindern, Familien, alten und kranken Menschen zu lindern. Danke an alle Spender und auch an alle, die praktisch beim Aufladen und Sortieren mitgeholfen haben.
Im April konnten wir Staatssekret?r Hans-Joachim Fuchtel (MdB) in einem unserer Tageszentren begr??en. Er sprach uns und damit auch allen Unterst?tzern aus Deutschland den Dank der Bundesregierung f?r die Arbeit aus, die „Lebendige Hoffnung e.V.“ in Odessa und Umgebung leistet. Ein Maulbeerbaum, den er trotz str?menden Regens pers?nlich in unseren Garten pflanzte, wird uns noch lange an seinen Besuch erinnern.
Ansonsten sind wir schon sehr mit den Vorbereitungen f?r einen ereignisreichen Sommer besch?ftigt. Vom 11. bis 26. Juni werden wir mit 28 Kindern und Jugendlichen aus unseren Zentren zu Gast in Hermannsdorf sein. Zum Freundestag laden wir ganz herzlich am Sonntag dem 19. Juni ab 15:00 Uhr in den Pfarrgarten ein. F?r die Planung w?ren wir f?r eine Voranmeldung telefonisch (03733/21944) oder per E-Mail (borisuk@web.de) dankbar. Wir hoffen, viele von Euch an diesem Tag pers?nlich begr??en zu k?nnen.
Au?erdem bereiten wir die Ferienveranstaltungen und unserer gro?es Sommercamp, zu dem wir wieder ?ber 100 Kinder einladen vor. Auch in diesem Jahr werden wir wieder von Teams aus Luxemburg und Zwickau unterst?tzt.
Im September werden wir ausf?hrlich ?ber die Sommermonate berichten.
Bis dahin w?nschen wir von Herzen Gottes Schutz und reichen Segen!
Slavik, Nicole, Rebekka und Sarah ,mit allen Kindern und Mitarbeitern.
Lebendige Hoffnung e.V.
IBAN: DE77870540003442001004
SWIFT: WELADED1STB