Jahresrückblick 2015

Jahresrückblick 2015

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HOFFNUNG – wird oft als eine positive Erwartung, die sich auf die Zukunft bezieht, definiert. Es macht uns froh und dankbar, dass es uns auch 2015 wieder gelungen ist, mit Gottes Hilfe und der Beteiligung vieler wundervoller Unterst?tzer wie Ihnen, Menschen in der Ukraine Hoffnung zu geben. Seit 1999 gibt es nun unseren Verein „Lebendige Hoffnung“ in Odessa und ehrlich gesagt ist uns in diesem Jahr die Bedeutung unseres Vereinsnamens ganz neu wichtig geworden. Egal ob wir mit ?ber 100 Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien Urlaub am Schwarzen Meer machten, Feste vorbereiteten und feierten oder im t?glichen Betrieb in unseren drei Tageszentren eingebunden waren – wir hatten immer wieder das Vorrecht, in Augen zu blicken, in denen Funken der Hoffnung aufleuchteten. An einigen besonderen Momenten der Hoffnung m?chten wir sie in diesem Jahresr?ckblick 2015 teilnehmen lassen.

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In 2015 hatten wir das Privileg, mehr als 100 Kinder regelm??ig in unseren Zentren betreuen zu d?rfen. Es ist wunderbar zu sehen, wie wir alle mehr und mehr als eine Gemeinschaft zusammenwachsen, wie die Kids t?gliche Aufgaben selbst ?bernehmen, lernen aufeinander R?cksicht zu nehmen und Pl?ne und W?nsche f?r die Zukunft haben. Obwohl wir seit dem Sommer aufgrund der politischen Instabilit?t keine internationalen Freiwilligen bei uns haben, ist unser Mitarbeiterteam gewachsen. Immer mehr ukrainische Jugendliche helfen nun verbindlich bei uns mit. All das macht uns Hoffnung, dass die heranwachsende Generation verinnerlicht, dass sich nur durch pers?nliches Engagement der Ukrainer selbst, auch etwas l?ngerfristig im Land ?ndern kann. In der Arbeit mit den jungen Erwachsenen wird uns immer wieder bewusst, wie viele von ihnen auf der Suche nach Rat und Vorbildern sind, wie sehr sie Anleitung und Lebenserfahrung ?lterer sch?tzen. Gerade f?r uns als Ehepaar ist das eine ganz neue positive Erfahrung. Und es ist eine Freude zu erleben, wie sie ihre Kreativit?t und Talente f?r andere einsetzen. So organisiert zum Beispiel eine junge Frau in unseren Tageszentren regelm??ige Tanzkurse f?r die Kinder. Sie ist selbst in einem Kinderheim aufgewachsen. Durch den Kontakt zu Christen in einer Jugendgruppe hat sie von unserer Arbeit erfahren. Au?er ihrer au?ergew?hnlichen Tanzbegabung kann sie auch f?r Geh?rlose ?bersetzen. Das hat uns sehr bei unserem diesj?hrigen Sommercamp geholfen, da wir schon zum zweiten Mal einen taubstummen Zw?lfj?hrigen dabei hatten, der nun dank ihres Dienstes alles verstand und auch bei allen Aktionen mitmachen konnte. F?r beide eine tolle Sache! Die Jugendliche verstand, dass sie viel zu geben hat und der Junge, dass er trotz seiner Behinderung ein vollwertiges Mitglied unserer gro?en „Familie“ ist.

Uns ist es schon immer wichtig, auch f?r Kinder mit k?rperlichen oder geistigen Einschr?nkungen die review-2015-3T?ren unserer Zentren offen zu halten. Nat?rlich k?nnen wir keine ad?quate Betreuung f?r schwer behinderte Kinder bieten und doch kommen in jedes unserer Zentren regelm??ig Kinder, bei denen unterschiedliche Krankheiten diagnostiziert wurden. Das ist nicht nur f?r sie selbst eine gute Lernerfahrung, sondern auch f?r alle anderen Kinder, die ganz nat?rlich damit aufwachsen. Auch f?r die Eltern, die oftmals entmutigt und auf sich allein gestellt sind, ist es eine gro?e Ermutigung. Erstmals konnten wir 2015 auch eine k?rperbehinderte junge Frau f?r ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Deutschland aussenden. Sie arbeitet seit September in einer Einrichtung in Bielefeld und es gef?llt ihr sehr gut. Die M?glichkeiten, die Menschen mit k?rperlichen Einschr?nkungen in Deutschland haben, begeistern sie und sie ?berlegt nach ihrem FSJ eine Ausbildung im sozialen Bereich zu machen, um noch mehr zu lernen.

Unsere Arbeit in Petrivka hat sich in diesem Jahr gut entwickelt. Gerade das Leben in den l?ndlichen Gebieten in der Ukraine ist gepr?gt von Hoffnungslosigkeit. Die meisten Menschen habe keine Arbeit oder nur ein sehr geringes Einkommen. Armut, h?usliche Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch sind review-2015-6an der Tagesordnung. Inzwischen haben wir 47 Anmeldungen f?r unser Tageszentrum und sind somit mit unseren zwei R?umen an unsere Grenzen gesto?en. Dank des K?cheneinbaus und einer gro?z?gigen Spende, von der wir neue Fenster in zwei weiteren gro?en R?umen bezahlen konnten, hoffen wir bis zum Fr?hjahr den Ausbau der zweiten H?lfte abschlie?en zu k?nnen. In den n?chsten Sommerferien planen wir dann die erste Kinderwoche in Petrivka f?r circa 60 Kinder. Unsere Kontakte zu den Eltern haben wir auch in den letzten Monaten vertiefen k?nnen und wir haben das Ziel, im kommenden Jahr noch mehr in die Elternarbeit zu investieren. Die Not in den Familien ist gro? – so lebt zum Beispiel eine Mutter mit vier Kindern zwischen 3 und 12 Jahren und ihrem drogenabh?ngigem Lebensgef?hrten in einem kleinen Haus ohne Heizung und Wasser. Das Wasser m?ssen sie mit Eimern bei Verwandten holen, die 500 Meter entfernt review-2015-4wohnen. Diese Mutter hatte keine g?ltige Aufenthaltserlaubnis f?r die Ukraine, was ihr immer wieder Schwierigkeiten bereitete. Die Unterlagen m?ssen in einer 20 Kilometer entfernten Stadt beantragt werden, die mit ?ffentlichen Verkehrsmitteln schwer erreichbar ist. Auch um ihren Kindern erm?glichen zu k?nnen, im n?chsten Jahr an unserer Deutschlandreise teilzunehmen, habe ich sie bei den Beh?rdeng?ngen begleitet. Die Freude war unbeschreiblich, als sie im November endlich ihre unbefristet g?ltige Aufenthaltsgenehmigung in den H?nden hielt. Ein sehr bewegender Augenblick! Menschen, denen immer wieder von der Au?enwelt vermittelt wird, dass sie nichts wert sind, zu zeigen, dass Gott sie nicht vergessen hat und sie auch f?r uns liebenswert und wichtig sind, ist eine wunderbare Aufgabe.

Ein weitere freudige Nachricht kam in diesem Herbst aus unserem Nachbarland Moldawien. Dort lebt eine befreundete Familie in der Kleinstadt Komrat in der autonomen Republik Gagausien. Bei Besuchen unserer Arbeit in Odessa war das Ehepaar immer beeindruckt von den Jugendlichen, die bei uns gro? geworden sind und heute flei?ig mitarbeiten. Nach reichlichem Erfahrungsaustausch haben sie im September auch ein kleines Tageszentrum in ihrem Ort gestartet, dass schon von 15 Kindern regelm??ig besucht wird. Wir planen im Fr?hjahr vom Erzgebirge aus einen Hilfstransport nach Komrat, um diesen guten Anfang auch materiell mit M?beln und anderen notwendigen Dingen zu unterst?tzen.

Nun geht das Jahr zu Ende – wir haben viel Grund zur Dankbarkeit und gro?e Hoffnung, dass wir auch 2016 wieder vielen Menschen in der Ukraine zum Segen werden k?nnen. Traditionell werden wir im Juni wieder mit einer Gruppe von 30 Kindern ins Erzgebirge kommen und wir laden schon jetzt ein, dass Sie sich den 18. Juni 2016 f?r eine Begegnung mit unseren Sch?tzlingen vormerken. Au?erdem werden wir im Juli wieder ein Sommercamp f?r mindestens 120 Teilnehmer zusammen mit unseren Freunden aus Luxemburg organisieren und auch viele andere Aktionen sind schon in Planung. Wir bitten um Gebetsunterst?tzung f?r uns, unser Team und unser Land, denn uns ist bewusst, dass ohne den Segen Gottes all unsere Bem?hungen keinen bleibenden Erfolg haben werden.

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Wir bedanken uns auch im Namen unserer Mitarbeiter, Kinder und Jugendlichen sowie vieler Familien f?r jede Form der Unterst?tzung. Ohne die vielen Spender aus dem In- und Ausland w?re unser Dienst unm?glich. VIELEN HERZLICHEN DANK!

F?r 2016 w?nschen wir Gottes Schutz und Segen!

Slavik & Nicole Borisuk mit Rebekka und Sarah und den Kindern und Mitarbeitern aus Odessa